Ein Eintrag ohne Überschrift
Ein Sommersonntag, viel zu hell, für meine Augen, aber auch mein inneres Ich ist heute nicht in Sonntagsstimmung,
„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“- der Wochenspruch aus Mt 11, 28 lädt mich ein in die Kreuzkirche.
Auf der Treppe sitzt wieder der Bettler, es irritiert nicht nur mich, wie damit umgehen, gehört er zu der Gruppe, die sich früh am Bahnhof treffen und besprechen? Wo ist seine besondere persönliche Not? Was würde wirklich helfen?
Das Kirchenschiff ist wie ein großer schwirrender Bienenstock – wie soll ich da zur Ruhe kommen? Bei den letzten Tönen des Geläuts ist sie da, die aufmerksame, andächtige Stille – eine auch in mir und da sind die ersten Tränen. Wo kommt Ihr jetzt her?
Im Gottesdienst das Gleichnis von dem großen Festmahl, Missionsgäste und die Baptisten feiern mit der Kreuzkirchgemeinde das Abendmahl. Wie schön ist es in diesem großen Kreis, das Kirchenschiff ist fast nicht groß genug für den Einen Kreis, um mit allen im Abendmahl verbunden zu sein. Und wieder der Gedanke an den Menschen, der da draußen saß.
Und ich weiß in dem Moment, an dem anderen Mahl nehme ich nicht teil, ich bin zu unsicher, es strengt so sehr an und es gibt Ängstlichkeit vor einzelnen Begegnungen – nein, ich möchte den stillen Trost des Gottesdienst ganz bei mir behalten für diesen Sonntag.
Zu Hause ist da ein Anruf auf dem Telefon, eine Nummer die ich nicht kenne. Ich rufe zurück und die Freundin von Hildegard L. sagt mir, dass Hildegard am Freitag eingeschlafen sei. Wir kannten uns noch nicht lange, es waren schöne Nachmittage, in der Runde von 60+, kleine Ausflüge in die Umgebung, Gespräche und der Austausch von Nachrichten. Möge sie bei Gott gut behütet sein und er über alle ihre Lieben wachen.
Ich verabschiede mich für heute mit einem Bild, dass sie mir einmal schickte:
À dieu