Wo Menschen sich begegnen …


Blick auf eine Woche

… Nein: auf 10 Tage

Ehrenamtsfest in der Kreuzkirche „Nun bleib mal sitzen! Lerne Gast zu sein und das andere etwas für dich tun!“ Dazu Begegnungen mit vertrauten Menschen, nur selten noch das Wort „Neigschmeckt“,

Am Wochenende dann: Fahrt durch das Land zu einer Goldenen Hochzeit, auf halber Strecke treffe ich Christa, welch eine Freude, Mit Gesprächen und Nebeneinandersitzen, Bewunderung. Und dann das Wiedersehen mit all denen in der engeren Familie, die nicht gerade Ferien haben.

Gottesdienst in der Georgenkirche in Glauchau. Und da war es wieder: Alleine inmitten von Menschen die als Paare und Familien da sind – aber es ist nur ein langer Moment, danach ist da wieder die Gegenwart: zwei Menschen, die ein gemeinsames Leben feiern können mit Höhen und auch Tiefen. Welche eigenen Erinnerung habe ich an diesen Tag vor 50 Jahren? Was sind Erzählungen anderer? Das gelbe Kleidchen, auf das ich aufpassen sollte, es musste ja zur Schuleinführung in einigen Wochen gut aussehen, Blumenstreuen mit meinem großen, damals noch dem kleinen, Bruder, ein Gedicht von der Großmutter geschrieben, mit kleinen Geschenken an das Hochzeitspaar („Denn Holz ist hart, kannst nehmen nicht den Finger“) und ein weiteres, welches die ältere „Tante“ (die Schwägerin von der Großmutter) empörte, die nur einen Teil hörte („Nicht nur die Mutter Sau alleine, auch die Verwandschaft alles Schweine…“) – keine Erinnerung an den Ort, der auch der heutige Ort ist. Gespräche mit Cousin und Cousine, ich wünschte mir mehr davon, finde gelingendes Leben in aller Verschiedenheit und freue mich sehr darüber. Am Sonntag die Heimfahrt, ich nehme die Landschaft wahr, hänge in Gedanken, danke daran, wie gerne Valentin unterwegs war und diese Eindrücke sammelte. Und so ist auch dies wieder eine (gem)einsame Fahrt.

Über die kommenden Tage könnte ich schweigen, aber auch diese gehören dazu: drei Tage voller Ängste und auch Schmerz: drei Tage Unizahnklinik, einige Tage Ohrenschmerzen – zurückziehen in die eigene Höhle, am Ende wird es gut sein – aber wann ist das?

Endlich Donnerstag: 60+, es tut gut, einen Nachmittag für 40 Menschen vorzubereiten, es ist aufregend diesmal, ein Vortrag von zwei Kolleginnen der Stadtbibliothek über digitale Angebote auch für ältere Menschen. Eine schöne Verzahnung von Beruf | Berufung | Ehrenamt – nicht trennscharf übrigens.

Und am Freitag dann Ma(h)lzeit: Gemüse schnippeln, schwatzen, sich freuen auf Gäste – es ist eine gute Gemeinschaft, getragen von einer gemeinsamen Idee, verschiedene Biographien, die sich begegnen. Und am Nachmittag hole ich mir Pflaumen von einer Nachbarin – das Eichhörnchen in mir freut sich.

All dies sind gute Stunden, Zeit, von der ich sagen kann, dass ich den Boden spüre und die Hand, die mich hält.

Dazwischen Chats mit der vertrauten Freundin – Anteilnahme, Mitgefühl, der Wunsch, zu helfen und Hilflosigkeit, Gebete… und das Spüren, das Leben so wertvoll sein kann.

Und dann war da der Mosaikgottesdienst, mit der Quartiersinitiative „Hallo, Nachbarn“ – Die bunte Vielfalt der Angebote, niedrigschwellig auf allen Seiten von Anbietenden und Teilnehmenden, sich einlassen aufeinander, Halt geben, gemeinsam auf den Weg machen. Wie anders ich die Kirche erlebe, vom Altarraum aus, überrascht mich wieder – einmal habe ich gesagt, dass ein Wort in diesem heiligen Raum anders gesprochen wird, das ist es auch heute wieder. und dann sind da Tränen, bei der Lesung des Bibeltextes für diesen Gottesdienst:

„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei!“ 1. Mose 2,18

ja, neben all diesen positiven Erlebnissen der Woche, ist es da, das Alleinsein, bei jedem Nachhausekommen, wenn da diese Stille ist, niemand mit dem ich mein Glück teilen kann. . Aber ich weiß auch, dass ich all das mit Valentin nicht ge-er-lebt hätte und das es eine Welt war, die weit entfernt war, die ich nicht kannte. – Und vieles unserer Gemeinsamkeit scheint heute so weit weg, dieses ist nicht mehr wiederholbar. Sichtbar noch, aber hinter einen Wand.

Gefühle und Gedanken zwischen zwei Stühlen und ich mittendrin, will beides. Ist es das, was Dr. T. letzthin meinte, als er sagte, ich müßte lernen, meine Ansprüche herunterzuschrauben.

Aber nicht so gedankenschwer, höre ich jemanden sagen und ich blättere den Wochenkalender um:

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