Liebe C.,
in den letzten Tagen waren meine Gedanken oft bei Dir und ich habe versucht, ganz viel Kraft hineinzulegen und mich gefragt, was Du so tust, denkst und fühlst in diesen Tagen. Deine Statusbilder vom Kino gestern als ein Zeichen, Alltag zu leben. Es war hoffentlich eine gute Abwechslung, schönes Wetter, ein netter Film und gute Begleitung.
Heute früh war ich im Gottesdienst und habe wieder die alte Frage gestellt: Warum lässt Gott das zu? – Und natürlich sofort die mahnenden Worte von C., (auch) meine „Glaubensbegleitung“, im Ohr. „Gott hält uns nicht wie eine Marionette …“
Dann die Predigt, wie so oft trifft sie mich tief in meinen Gedanken. Den Wochenspruch hatte ich schon am frühen Morgen aufgenommen. – Das Gedicht von Hilde Domin, ich kenne es mit der Stimme von Katharina Thalbach
„Nicht müde werden / sondern dem Wunder / leise / wie einem Vogel / die Hand hinhalten“
Das ist ein schöner Gedanke, leise die Hand hinhalten und dann das Wunder erwarten, die Hand nicht wieder wegziehen oder loslassen.
Wie hat der Pfarrer dann nur den Bogen genommen zu Wolf Biermann „Ermutigung“? – Über Hiob und seinen Glauben, unerschütterlich!
Spätestens da waren unsere schönen Tage in Berlin wieder ganz nahe und ich bin einmal mehr sehr dankbar dafür, dass Du sie mir geschenkt hast! Den Tagebucheintrag im Blog habe ich noch immer nicht fertig, die Zeit vergeht so schnell!
Liebe C., dies war die Metaebene des heutigen Tages – ganz prosaisch wünsche ich Dir nun eine möglichst ruhige Nacht und morgen einen Arzt, der Dir hilft, positiv in die Zukunft zu sehen – mit einem Befund, der das zulässt und mit einer optimalen Behandlung. Lass von Dir hören, schreib mir, sprich mir aufs Band, wenn ich nicht direkt da bin, weil die 50 Zirkuskinder meine Aufmerksamkeit binden und wenn Du möchtest, dass ich zu Dir komme -irgendwie schaufele ich mir einen Weg!