Ein Beitrag ohne Titel, einer, der noch nicht weiß, wo er am Ende sein wird?

Ja, seit Tagen ist da dieses diffuse Gefühl, nicht zu wissen, wo ich hingehöre, was ich in meinem Leben richtig gemacht habe. Wo waren Fehler, wo verletzte ich andere, erschüttert in der Lebensgewissheit, so wie ich erschüttert war.

Es ist dieses Gefühl des Sommers 1988: Glück, als Mensch wahrgenommen zu werden, von allen Seiten gleichberechtigt, nicht als Kind, nicht als Lernende, nicht als Pygmalion und nicht als My Fair Lady und auch nicht wie später thematisiert als Pretty Woman.

Und dann dieser Spätsommertag – ich musste für mich selbst einstehen, hatte niemanden, dem ich mich anvertrauen konnte. Nicht in der Familie, nicht im Kreis der Altersgefährten um mich herum, keinen Beichtvater. Der Mensch, der dies für mich sein sollte und wollte, war unerreichbar und mit Schuld beladen und doch auch gefangen in den Umständen und Zeitläuften. Und ich wusste, da sind andere Menschen, deren Schmerz ebenso unendlich sein musste. Verursacht auch durch dieses abrupte, gewalttätige Lebensende … Wie gehen wir miteinander um in der Zukunft, wir werden uns begegnen, miteinander arbeiten und nichts nach außen tragen?

Zerbrechende Herzen und Seelen damals, die nicht zueinander fanden und die auch mehr als 30 Jahre später nicht zusammen gefunden haben.

Aber warum bedrückt mich das gerade jetzt wieder so? Sind die Sommerferien so schwer, weil alle die Ablenkungen und Begegnungen gerade so gar nicht funktionieren? Irgendwie machen gefühlt alle Menschen, die sonst ein schützendes Netz bilden, gerade Urlaub, haben Familie und Freunde.

Dazu die Erkrankung der Freundin, wie wünsche ich ihr, dass sie gesund wird – heil werden wird schwieriger, heute ein erster Besuch bei ihr, ich bewundere ihre Stärke und sehe ihre Tränen.

Und dann war da gestern die monatliche Andacht aus Walluf – ein Geschenk von Carola, so glaubensstark, gute Bilder und der Wunsch, einmal dort zu sein, Carola zu sehen und mit der Pfarrerin sprechen zu können, zu erleben und zu wünschen, ob die Worte im Angesicht so wirken und auffangen, wie ich das hier aus der Ferne empfinde.

Augustgedanken 2024

Statt einer Überschrift:

Gott heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden. (Psalm 147,3)

Aber der Psalmist sagt nicht, wann und wie Gott das tut – das bleibt unsere Aufgabe – bitte überfordere mich nicht!.


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