Berlin, 10.08.2023 — Wolf Biermann und auf den Dächern von Berlin


Deutsches Historisches Museum, so wie zur Geschichte neue Aspekte hinzuzufügen sind, so bekam das Zeughaus einen Erweiterungsbau – eine sehr ästhetische Verknüpfung von klassischer Architektur und 21. Jahrhundert.

Nach dem Besuch bei Tilla Durieux haben wir uns heute Wolf Biermann vorgenommen – ein Ost-West-Tag wird es also. – mitten in der ungeteilten Stadt.

Eine große Fülle an Material, biographisch, enthalten sind immer auch zeitgeschichtliche Bezüge, multimedial, in Nestern dargestellt die einzelnen Episoden des Lebens, nicht immer ist ein roter Faden erkennbar, man verläuft sich schon einmal in der Chronologie. Aber vielleicht ist genau das gewollt, ein Innehalten, Stolpern, Zeit für das Einfügen eigener Gedanken und Bezüge?

Neben den vielen Texten sind es die Videos, die Hörbeispiele, Aufnahmen seiner Lieder, aus vergangener Zeit in die Gegenwart geholt wie dieses hier: „Ermutigung“ – ein Symbol für das Werk und Wirken Biermanns in der Diktatur und in der Feierstunde des Bundestags zum 25. Jahrestags des Mauerfalls.

Dokumentation der Gedenkveranstaltung im Bundestag am 07.11.2014

Ganz besonders beeindruckend war für mich das Gesprach zwischen Robert Havemann und Wolf Biermann am Kranken- und Sterbebett Havemanns 1982. Einen Ausschnitt habe ich auf der Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung gefunden:

https://www.bpb.de/mediathek/video/343367/wolf-biermann-1982-in-der-ddr-am-krankenbett-robert-havemanns/

Und nach dem gestrigen Besuch des Holocaust-Mahnmals finden wir hier Wolf Biermanns Dokumentation seines eigenen, privaten Mahnmals:

Privates Holocaust-Memorial im Garten. Die Bahnschwelle stammt von einer Gleisanlage in Hamburg, über die während der Zeit des Nationalsozialismus Deportationszüge geführt wurden, Hamburg Juli 2021

Foto: Barbara Klemm © Deutsches Historisches Museum

Zwei Mädchen in Berlin – natürlich muss man da auch mal einen kleinen Einkaufsbummel einplanen und natürlich haben wir keinen Schal gebraucht, aber im Größenwahnsinn gäbe es auch da das Passende.

Und damit ist alles zu diesem Thema gesagt und wir widmen uns einer kleinen Kaffeepause im Palais Populaire der Deutschen Bank in Berlin. Und von da aus ist es nur ein kurzer Weg zu einem weiteren Wunschziel: nach all den Querelen einen ersten eigenen Eindruck vom Humboldt-Forum gewinnen. Und mehr als das kann es auch nicht sein – ein Eindruck vom Bau, Umrunden der historischen Hülle und Eintauchen in das Licht der Moderne, ein glasüberspannter Innenhof, die Ausstellungsräume modern, funktional, es wäre spannend, hier einen Tag zu verbringen – ein anderes Mal!

Aber wir waren auf dem Dach:

Was bleibt an einem Abend so eines schönen Tages?


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