07.11.2022


Ein großes Geschenk

Gestern habe ich ein großes, unerwartetes Geschenk von der Post geholt:

Der Band enthält auch (und vor allem – die Archäologen mögen mir dies bitte nachsehen) den Nachruf für Valentin von seinem Studienkameraden, langjährigen Kollegen und vor allem Lebensfreund Reinhard Spehr. Ich bin ganz gefangen von dem Geist der Lebensfreundschaft, der aus diesen Worten spricht und sehr dankbar für die Gabe, die Valentin gilt und die ich mit empfangen durfte.

Wie schwer mag es ihm geworden sein, dies so zu tun, diese so sehr persönliche (Familien-)Freundschaft nach außen zu tragen, auch etwas zu objektivieren, in die Zeitläufte einzuordnen! – Von gemeinsamen Bekannten der Reutlinger Zeit, aber auch aus den langen Jahren in Dresden durfte ich im letzten Jahr immer wieder viel Wertschätzung erfahren, die eigentlich Valentin galt. Das hat es mir einerseits immer wieder deutlich gemacht, wie sehr Valentin bei den Menschen präsent ist, die ihn kannten, aber mir auch leichter gemacht, den schweren Verlust unserer langen Liebe und Partnerschaft zu ertragen. Am 20. November wäre unser 30. Hochzeitstag, ich mag es mir noch gar nicht vorstellen, an diesem Tag allein zu sein. Und er hat eine große, nicht ausfüllbare, Lücke hinterlassen, die schmerzt, bei all dem, was uns gemeinsam begegnet ist, Bücher, die wir lasen, Politik und Kultur, an denen wir teilhatten und natürlich auch das selbstverständliche und vertraute Miteinander des Alltags. Und so manches Mal sind da auch Fragen, was wir hätten mehr und anders machen können, frage ich mich, ob ich genügt habe…


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